26.08. – Fukushima Float Matsuri
Umzug, Umzug, Umzug. Mal wieder hieß es Koffer packen und in ein neues Hotel umziehen. Dieses Mal blieben wir aber in der selben Stadt und zogen nur etwas näher an den Bahnhof und das auch nur für eine Nacht. Diese Entscheidung mussten wir treffen, da das vorherige Hotel für einen weiteren Tag unfassbar teuer geworden wäre.
Der halbe Tag bestand dann auf einem kleinen Spaziergang zu verschiedenen Tempeln und Schreinen, bis wir in Hotel einchecken und unsere Zimmer beziehen konnte. Der coole Part des Tages kam erst danach. Auf den letzten Japanreisen haben wir unsere Routen meist an die örtlichen Matsuris (traditionelle japanische Feste) angepasst. In diesem Jahr waren wir aber leider für alles etwas zu spät oder zu zeitig dran. Umso toller war es, dass wir vor zwei Tagen spontan ein Plakat für ein kleines Matsuri am 26.08. entdeckt hatten.
Dieser Programmpunkt bestimmte dann auch unseren Nachmittag ab 16 Uhr. Schon auf unserer vormittäglichen Tour sahen wir, wie verschiedene Stände und Festwagen aufgebaut wurden. Da wir bis zu diesem Zeitpunkt noch ich viel gegessen hatten, zog es uns natürlich direkt zu den kulinarischen Spezialitäten. Als erstes gönnte ich mir eine Portion Takoyaki, danach Gyoudon am Stil und zuletzt einen Rindfleischspieß. Alle drei Gerichte waren super lecker und brachten direkt Erinnerungen an die vorherigen Reisen mit.
Nachdem wir ausreichend gestärkt waren, begaben wir uns zur Hauptstraße, an der schon die große Parade in Fahrt kam. Hierbei wurden 13 mit Lampions geschmückte Festwagen von mehreren Leuten gleichzeitig die Straße entlang gezogen. Dabei wurden sie von jeder Menge Taiko Trommler und Flötistinnen begleitet. Zusätzlich erklangen aus jeder Richtung die typischen Schlachtrufe „Washoi, washoi!“.
Als wir dem bunten Treiben gespannt folgten wurden wir plötzlich aus unserer Beobachterrolle rausgerissen. Eine der Festwagentruppen kam auf uns zu und bat uns mit ihnen zu Laufen uns sie zu unterstützen. Nach kurzem Zögern nahmen wir das Angebot natürlich gern an. So eine Chance bekommt schließlich nicht jeder. Sie reichten jedem von uns einen ihrer vereinseigenen Happi (traditionelle japanische Jacken) und „spannten“ und vor ihren Wagen um beim ziehen zu helfen. Gleichzeitig wurden wir angestachelt und brüllten ebenfalls lauthals „Washoi, washoi!“. Das war am Anfang etwas befremdlich, da gefühlt alle Augen der Zuschauer auf uns gerichtet waren, aber die Stimmung war so ansteckend, dass wir und einfach mitreißen ließen. Als wir einmal den kompletten Straßenzug absolviert hatten, war der Spaß leider schon vorbei und wir wurden der Arbeit entlassen. Natürlich durften einige Gruppenfotos nicht fehlen, bevor wir uns wieder unter das normale Publikum mischten.
Es folgte noch eine weitere Runde der Wagen. Da es nun aber bereits dunkel geworden war, wurden die einzelnen Lampions der Gefährte entzündet und gaben so noch einmal eine ganz neue Stimmung mit. Punkt 19 Uhr fand der Umzug dann sein Ende. Den Abschluss machte eine Tanzgruppe, die die komplette Straße mit ihren ausladenden Bewegungen einnahm.
Als die fleißigen Helfer begannen die Straßensperren abzubauen und aufzuräumen, begaben wir uns auch zu unserem Hotel.