23.08. – Fukushima Iizaka Onsen Resort

23.08. – Fukushima Iizaka Onsen Resort

Und mal wieder stand ein Ortswechsel an. Dieses Mal ging es weiter nach Fukushima, genauer in das Gebiet der Iizaka Onsen, oder wie ich es jetzt nenne: „Das Momo-Land“. Momo ist das japanische Wort für Pfirsich und genau davon wimmelt es hier. Sowohl in Form von riesigen Plantagen als auch als jegliches Nahrungsmittel. Seien es Getränke, Eis oder Gebäck, alles gibt es mit Pfirsichgeschmack. Aber der Reihe nach. 

Nachdem wir eine ca. 1,5h Zugfahrt hinter uns hatten, mussten wir von der Bahnstation aus noch ca. 1,5km zu Fuß gehen. Da es größtenteils bergauf ging und wir unsere schweren Koffer dabei hatten, war die Strecke entsprechen anstrengend. Und nicht nur uns ging es so, denn auch die Rollen von Svens Koffer hatten irgendwann die Nase voll und entblätterten sich. Die Gummibereifung ist geplatzt, sodass er nun nur noch reine Plasterollen hat. Beim Hotel angekommen, konnten wir zwar direkt einchecken aber noch nicht auf unsere Zimmer. Wir packten also wieder unsere Rucksäcke um und machten uns auf den Weg die Umgebung zu erkunden.

Ehrlich gesagt bin ich heute eher nur den anderen hinterher getrottet und war froh über jedes kleine Fleckchen Schatten, was sich finden ließ. Die Sonne schien heute wieder gnadenlos und ich zerfloss förmlich. 

Unsere Route führte uns wieder durch eine saftig grüne Landschaft, die vor allem von Reisfeldern, Bergen und Obstplantagen geziert wurde. Die, für meinen Geschmack etwas zu lange Route, belohnte uns dann aber letztendlich mit einem wunderschönen Tempel, welcher mitten in einen Berg und neben einen Wasserfall gebaut wurde. Es gab sogar kleine Tunnel in den Berg, welche kleine Nischen mit verschiedenen Statuen beinhalteten. In der Tempelanlage trafen wir eine junge, japanische Frau, die sich nicht allein in die Höhlen traute (aus Angst vor Fledermäusen) und sich uns somit anschloss. Nachdem wir sie scheinbar gut genug beschützt hatten, unterhielt Sven sich noch etwas mit ihr, bevor sich unsere Wege wieder trennten.

Wie schon erwähnt gibt es hier jede Menge Obst- und vor allem Pfirsichplantagen. Das führt auch dazu, dass es des Öfteren Obst-Automaten am Wegesrand gibt. Da mir die saftig, prallen Momos an den Bäumen, schon den ganzen Tag den Mund wässrig gemacht haben, wartete ich nicht lange und kaufte mir eine Tüte mit vier großen Pfirsichen aus einem der Automaten. Natürlich packte ich direkt einen aus und biss voller Genuss hinein. Ich weiß nicht, ob ich schon jemals einen so saftigen und schmackhaften Pfirsich gegessen habe. 

Ein paar Kilometer weiter kamen wir dann endlich wieder in ein etwas belebteres Gebiet, in dem wir direkt einen 7eleven ansteuerten um uns ein leckere Eis zu gönnen. Mit der neu gewonnenen Kraft bewältigten wir dann auch noch die letzten drei Kilometer, bevor wir endlich am Hotel ankamen. Nachdem wir unsere Zimmer inspiziert hatten, gingen Sven und ich noch einmal zur Rezeption um zu erfragen wie es denn hier mit meinen Tattoos und den Onsen sei. Schnell war klar, was ich mir schon dachte, ich darf natürlich nicht in die Bäder. Der junge Mann an der Rezeption war aber so nett und aufgeschlossen, dass er uns anbot das Onsen nach der offiziellen Schließzeit nach 1:00 Uhr zu benutzen, da er eh für die Reinigung zuständig ist und das dann niemandem verrät. Wir könnten auch schauen, ob sich gegen 0:00 Uhr noch andere Gäste im Bad befinden, und falls das nicht der Fall ist, sollten wir es einfach nutzen. Heute wär das aber alles etwas zu spät geworden, sodass wir das morgen vielleicht ausprobieren werden.

Zurück im Zimmer war ich erstmal für eine Weile allein, da die anderen Gebrauch von den heißen Quellen machten. Als ich plötzlich ein lautes Brummen aus der Nähe unseres Fensters hörte und nachschaute, was das wohl war, erblickte ich eine riesige Hornisse. Diese hat sich zwischen dem Fenster und dem etwas zwei Zentimeter entfernten, und sich an der Außenseite befindlichen Fliegengitter, eingesperrt. Dieses Fenster wir auf jeden Fall NIEMALS geöffnet, solange wir hier sind.

Nach diesem kleinen Schock ließen wie den Abend wieder ruhig ausklingen und planten den nächsten Tag.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert