28.07. – Miyajima

28.07. – Miyajima

Der heutige Tag war und wird wohl einer der anstrengendsten der ganzen Reise sein/bleiben. Streetcar, Zug und Fähre geleiteten uns den Weg zur Insel Miyajima, welche direkt vor Hiroshima liegt. Schon in Osaka haben wir ja recht viele Touristen gesehen, aber auf Miyajima kam einen kaum noch ein Japaner entgegen. Man merkte schon recht gut, dass diese Insel eher etwas mehr auf Tourismus ausgelegt war. Nichts desto trotz ist dies ein wunderschönes Stückchen Erde.

Bereits direkt vor dem Ausgang der Wartehalle für die Fähren wurden wir von mehreren Rehen begrüßt, welche dort zu Hauf anzutreffen waren und sich schon so sehr an die Touristen gewöhnt hatten, dass sie total zutraulich neben uns her liefen. Man musste aber auch vorsichtig sein, denn wie schon ein Schild verriet stehen die Tiere total auf Papier und Kleidung, weshalb es nicht selten vor kam, dass sich mehrere Rehe um heruntergefallenes Papier stritten und schließlich fraßen. Sobald man etwas wirklich essbares in ihrer Nähe öffnete, hatte man eh schon verloren.

Zu Beginn besichtigten wir erst einmal den am Strand gelegenen Bereich, welcher nur einen kleinen Teil der sonst recht bergigen Insel einnahm. Nachdem wir einige Schreine, kleinere Tempel und das für die Insel bekannte im Wasser stehende Tori besichtigt hatten gönnten wir uns ein Eis, da der Wetterbericht schon wieder einmal gelogen hatte. Denn an Stelle von bewölktem Himmel brutzelte die Sonne schon gegen Mittag wieder ordentlich.

Da uns das Abenteuer lockte und wir den Massen an Touristen etwas entfliehen wollten, machten wir uns auf zu einer “kleinen” Wandertour. Wir wählten uns einen der insgesamt 3 Pfade, zur Besteigung der Berge Miyajimas, aus und stapften los. Dass der gewählte Weg der längste war, war uns bewusst, jedoch klangen 2,6 km und 120 min nicht wirklich viel und für den Rückweg wollten wir dann die Seilbahn benutzen. Vorbei an vielen grünen Pflanzen und mächtigen Gesteinsformationen bahnten wir uns unseren Weg zum Gipfel. Der Pfad war vorgegeben, wir mussten also “nur” den Stufen folgen. Aber da kam dann mit der Zeit auch das Problem. Denn die Stufen waren keine genormten deutschen Stufen, sondern Steine, welche schon vor mehreren Jahrzehnten dort platziert wurden. So kam es, dass man man manchen Stellen etwas sportlicher vorgehen musste, immer mit der Vorsicht nicht auszurutschen. Der Weg war sehr kräftezehrend, nicht zuletzt durch die hohe Luftfeuchtigkeit. Schon nach etwa 30 min waren wir klitschnass und sichtlich erschöpft. Aufzugeben stand aber außer Frage,denn wir wurden mit vielen schönen Einblicken in die Natur Japans belohnt. Wir sahen viele kleine Eidechsen, Käfer, Schlangen und anderes Getier. Zusätzlich entdeckten wir immer wieder kleine Schreine, welche einfach unter großen Felsen oder zwischen anderen Steinen und Bäumen platziert wurden. Als wir endlich nach etwa 1,5 Stunden an einer fast am Gipfel gelegenen lichten Stelle ankamen wurden wir mit einem atemberaubenden Ausblick belohnt. Aufgrund des guten Wetters konnten wir auch Kilometerweit sehen. An diesem Ort kampierten wir dann eine Weile, machten ein paar Fotos und genossen die Aussicht. Von dort an konnte es nicht mehr weit zur Seilbahn sein, dachten wir….. Jedoch mussten wir noch einmal etwa 1 km zurücklegen bis wir sie endlich fanden. Auf dem weg dorthin bestritten wir aber immer wieder kleinere andere Wege, welche uns an teilweise noch höhere Orte führten.

Gegen 18 Uhr erreichten wir dann die Seilbahnstation. Doch die war Menschenleer und schnell fanden wir heraus, dass die letzte Bahn bereits um 17:30 Uhr gefahren ist. Was blieb uns nun also anderes übrig als den ganzen Weg wieder runter zu laufen. Da es aber noch 2 weitere Wege gab als den, den wir bergauf genommen hatten, entschieden wir uns für den der der Seilbahnstation am nächsten war. 1,8 km, sagte uns ein Wegweiser, seien es bis zum Fuße des Berges. Da dieser Pfad aber um einiges unkomplizierter war und es bergab weitaus weniger kräftezehrend ist als anders herum dauerte unser Abstieg nur 45 min.

Wieder am Strand angekommen bemerkten wir, dass das Wasser erheblich gestiegen ist. Uns war gar nicht bewusst, dass es hier Ebbe und Flut gibt. Diese Tatsache und der gerade einsetzende Sonnenuntergang führten aber noch einmal zu wundervollen Fotomotiven.

Nachdem wir uns von den Rehen verabschiedet hatten betraten wir wieder eine Fähre, die uns zurück aufs Festland bringen sollte. Dort angekommen unterbrachen wir unseren Heimweg nur noch einmal mit einem Besuch im gleichen Restaurant wie am Tag zuvor.

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