10.08. – Yosakoi Matsuri in Kouchi
Da wir gestern schön zeitig ins Bettt gegangen sind, waren unsere Energiereserven wieder zu 100% aufgefüllt, als wir heute morgen um 8 Uhr aufgestanden sind. Nachdem wir uns fix fertig gemacht hatten, gingen wir zum Frühstück. Das war schon um einiges weniger abstrus als das Abendessen gestern. Es gab ein Buffet aus verschiedenen japanischen und westlichen Speisen. Es hat also jeder schnell etwas gefunden.
Mit gefüllten Bäuchen machten wir uns gleich auf den Weg zum Bahnhof um unsere Reise nach Kouchi anzutreten, in welchem wir gegen 10:30 Uhr ankamen. Hier findet vom 09. bis zum 12. August das Yosakoi Matsuri statt. In der ganzen Stadt gibt es 16 verschiedene Schauplätze, an denen Paraden entlangführen oder Performances auf Bühnen dargeboten werden. Wir steuerten direkt auf eine der Bühnen zu und begutachteten dort einige Darbietungen. Auf diesem Matsuri finden ca. 200 Tanztruppen aus ganz Japan zusammen. Und diese sind quasi der Hauptbestandteil des Festes. Wir positionierten uns etwas um und fanden einen Platz in einer großen Einkaufspassage, durch welche heute, von 11 bis 22 Uhr, eine Parade der Tanzgruppen führte. Gute zwei Stunden folgten wir dem Trubel, bis wir uns eine kurze Pause gönnten, indem wir uns eine Kleinigkeit zu Essen besorgten.
Wieder zurück auf der Straße suchten wir uns einen neuen Platz um den Zug von Menschen wieder gut im Blick zu haben. Angeführt wurde jedes Team von einem Transporter, auf dessen Ladefläche riesige Aufbauten gezimmert wurden. In Diesen befanden sich meterhoch getürmte Musikboxen und grelle Lichtanlagen. Oben auf den Wagen (oder in manchen auch Innen) standen die Anheizer der Truppen, welche durch Gesang oder Rufe motivierten. Die Tanzgruppen selbst folgten den Wagen und führten verschiedene Choreografien aus. Währenddessen schwangen die Tänzer Naruko, das sind japanische Holzklappern. Also quasi ein Holzbrett am Stiel, an dem an beiden Seiten ein kleineres, bewegliches Holzbrettchen befestigt ist.
Die Fläche, die die Gruppen in Beschlag nehmen ist durch Markierungen am Boden gekennzeichnet. Etwa einen halben Meter hinter dieser Grenze befindet sich eine weitere Linie, welche angibt, bis wohin die Zuschauer Platz finden dürfen. Einige Zeit standen wir hinter einem älteren Pärchen, welches sich dort wohl schon zeitig am Tag ein Fleckchen, mit Planen und Klappstühlen, reserviert hatten. Nachdem wir etwa zwei Stunden hinter diesem Pärchen verbracht hatten, räumten sie einen Teil ihres Platzes und baten uns uns zu setzen. Damit hatten wir gar nicht gerechnet. Das war wirklich äußerst nett von ihnen. An diesem perfekten Ort verbrachten wir dann weitere vier Stunden und folgten dem bunten Geschehen.
Später kauften wir uns an einer der vielen Fressbuden Okonomiyaki zum Abendessen und schlenderten noch eine Weile durch die Gassen Kouchis, in welchen wir immer wieder auf Teilnehmer der Tanztruppen trafen. Gegen 20:30 Uhr traten wir dann den Heimweg an und kamen etwa 22 Uhr im Hotel an.