12.08. – Ankunft in Utazu, Tempeltour und Bergbesteigung
Heute stand mal wieder ein Umzug in eine neue Stadt an. Die Morgenroutine ging schnell von statten und auch das Frühstück und der Check-out gingen ohne Probleme von der Bühne. Der Weg zum Bahnhof wurde dann etwas feucht, denn es hat nicht nur die ganze Nacht durchgeregnet, sondern fing auch genau in dem Moment an, als wir die halbe Strecke hinter uns hatten. Da kam dann endlich mal mein Alibi-Regenschirm zum Einsatz. Die etwa 1 Stunde und 45 Minuten dauernde Zugfahrt lief auch wie am Schnürchen. Keine Verspätungen und keine verpassten Züge.
Unser Ziel war Utazu, denn von hier aus starten wir die nächsten Tage wieder zu anderen Orten um die dort stattfindenden Matsuris zu besuchen. In Utazu angekommen erschlug uns erstmal die Hitze, denn hier herrschte schönster Sonnenschein mit ein paar kleinen Wolken. Aber endlich mal wieder etwas trockenere Wärme, denn diese hohe Luftfeuchtigkeit in Kouchi war echt anstrengend. Wir gingen zum Hotel, welches wir auch auf Anhieb fanden und checkten ein. Zu unserer Verwunderung bekamen wir drei Zimmerschlüssel zu drei verschiedenen Zimmern. Scheinbar hatten wir aufgrund der im Internet als recht klein angegebenen Doppelbetten einfach drei Einzelzimmer gebucht. Das Hotel ist voll in Ordnung. Die Zimmer selbst sind zwar etwas in die Jahre gekommen, was man vor allem am Teppich und der Tapete sieht. Aber sonst ist es sauber.
Wir legten unsere Koffer ab und brachen sofort wieder mit leichtem Gepäck auf. Auf dem Plan stand eine Route, die sieben Tempel und eine kleine Bergbesteigung beinhaltete. Der Weg zu den Tempeln war schnell gefunden und so arbeiteten wir alle nacheinander ab und fanden viele schöne Fotomotive. Die Tempel befanden sich alle mehr oder weniger an einer Straße, die sich schon ein ganzes Stück den Berg hochschlängelte. Als wir den letzten der Tempel hinter uns gelassen hatten, führte die Straße weiter den Berg hinauf bis wir endlich auf einen kleinen Wanderweg stießen. Also hier es: weg von der Straße und rein in den Wald. Der Aufstieg selbst war nicht sehr anstrengend. Trotzdessen schwitzte ich heute wie noch nie in meinem Leben. Mir lief die Suppe einfach so von den Armen und Beinen und es fand kein Ende. Der Weg den Berg hinauf war vor allem Eines: laut. Denn die ganze Zeit zirpten nicht nur die Zikaden an den Bäumen, ihr Geräusch bekam Gesellschaft von einem Tschiepen, welches wohl von einer dort ansässigen Grillenart stammte. Auf dem Gipfel des Berges angekommen wurden wir wieder mit einer wunderbaren Aussicht belohnt. Man konnte die komplette Stadt Utazu, deren Hafen und die umliegenden Dörfer bestaunen.
Nach einer Pause machten wir uns an den Abstieg, welcher sehr schnell von statten ging. Als wir wieder auf der Höhe unseres Hotels angekommen sind, entschieden wir uns spontan einen kleinen Abstecher zur Küste der Stadt zu machen und dort den Sonnenuntergang zu beobachten. Da wir nun doch schon recht geschafft vom Tag waren und vor allem alle eine Dusche nötig hatten, machten wir noch einen Umweg zum Supermarkt, deckten uns mit Abendessen und Snacks ein und verzogen uns ins Hotel.