14.08. – Yashima-san und Sanuki Takamatsu Matsuri
Auch die letzte Nacht war länger und erholsamer als gedacht, aber das war auch dringend nötig, wenn ich daran denke, was heute alles bei uns anstand. 9:30 Uhr klingelte der Wecker und gegen 10 Uhr ging es schon los zum Bahnhof. Das heutige Ziel war wieder Takamastu, aber spezieller der Yashima-san. Ein nicht allzu hoher Berg, den wir besteigen wollten.
An der Bahnstation Yashima angekommen suchten wir den Weg in Richtung Berg. Nach etwas Suchen ließen wir die vielen anderen Touristen, die größtenteils miAt Shuttlebussen oder ihren Autos auf den Berg fuhren, links liegen und entdeckten einen ruhigeren Pfad. Die Strecke, die wir beim Aufstieg zurücklegten waren etwa 2 Kilometer und zog sich über 300 Höhenmeter. Am Anfang lief noch alles ganz gut, aber ich merkte schnell, dass ich heute sehr mit der Wärme und der Anstrengung zu kämpfen hatte. So musste ich recht viele Pausen einlegen und zerfloss wieder regelrecht in meinem Schweiß. Nach ca. 1,5 Stunden war der Aufstieg dann geschafft und ich war heilfroh nicht noch mehr Steigung ertagen zu müssen. Am höchsten Punkt angekommen führten einige Wege in verschiedene Richtungen. Wir gingen noch einen kleinen Bogen über eine Aussichtsplattform, mit beeindruckendem Ausblick, bevor wir den Tempel am Gipfel anstrebten.
Kurz bevor dir dort ankamen entdeckten wir jedoch etwas anderes, sehr interessantes. Am Straßenrand stand ein altes und heruntergekommenes Gebäude. Wie sich später rausstellte, war dies ein Hotel, welches ca. 2002 das letzte Mal in Betrieb war. Sven und mich hatte die Abenteuerlust gepackt und so starteten wir unsere Erkundungstour durch diesen Lost Place. Patrick wartete draußen und trocknete seine verschwitzten Klamotten. Das Hotel sah an jeder Stelle so aus, als wäre es damals plötzlich verlassen worden, denn nichts schien wirklich geplündert, oder als ob dort jemand gehaus hätte. Ab und zu ein paar Schmiererein an den Wänden, aber das wars auch schon. Vorsichtig wagten wir uns immer weiter in das Gebäude. Wir durchstreiften eine alte Küche, Lager- und Personalräume, gingen in die höheren Stockwerke, wichen 1-2 Fledermäusen aus, spähten in die alten Hotelzimmer und fanden uns schließlich in der obersten Etage und fanden dort die alte Lobby und Onsen. Es war wirklich sehr erstaunlich und interessant durch diese zum Teil sehr vermoderten Räumlichkeiten zu schleichen. Nach etwas über einer Stunde stießen wir dann wieder zu Patrick und traten den restlichen Weg zum eigentlichen Gipfel an.
Dort angekommen wurden wir mit einer sehr schönen, wenn auch etwas überlaufenden, Tempelanlage belohnt. Nachdem wir auch diese ausreichend erkundet hatten, machten wir uns auf den Rückweg und gingen auch hier wieder einen kleinen Umweg zu einem anderen Aussichtspunkt. Der restliche Pfad nach unten war teilweise etwas fordernder, da man ständig aufpassen musste nicht auf den losen Steinen auszurutschen. Unten angekommen, gingen wir zum Bahnhof und fuhren nach Takamatsu, denn unser Tag war noch nicht vorbei.
Wie schon gestern, fand heute noch einmal das Sanuki Takamatsu Matsuri statt. Aber anders als am vorherigen Tag gab es heute kein Feuerwerk, sondern ein Awaodori, bei dem wieder verschiedene Tanztruppen die Straße entlangtanzten. An der Fest-Location angekommen entdeckten wir viele Fressbuden und schlenderten an ihnen vorbei bis wir auf einer großen Wiese die Bühne des Matsuri erblickten. Hier trat nach einigen lokalen Tanzgruppen die japanische Idolgruppe STU48 auf, die im Publikum einige Fans hatte. Nach dieser Performance gingen wir zur Hauptstraße und schauten dort dem eigentlichen Awaodori zu. Viele lokale Unternehmen, wie Banken, oder Universitäten steuerten hier ihre Tanzgruppen bei und hüpften und klatschten die Straße rauf und runter.
Gegen 20:30 Uhr schlenderten wir zurück um Bahnhof und nahmen desn Expresszug nach Utazu um zu unserem Hotel zu gelangen. Da ich heute morgen meinen Schlüssel im Zimmer vergessen hatte, stellte ich mich schon darauf ein dies irgendwie dem Herren an der Rezeption zu erklären. Als Sven und Patrick jedoch ihre Schlüssel abholten hatte der Herr schon eine Kopie meines Reisepasses in der Hand, glich diese mit meinem Gesicht ab und schein schon zu ahnen, dass ich nicht allein in mein Zimmer komme. Ohne weitere Probleme folgte er mir bis zu meinem Zimmer, schloss für mich mit seinem Generalschlüssel auf und verabschiedete sich. Schön unkompliziert.